Küchelscheid (B)
im Hohen Venn
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Das
Hohe Venn
Der Name "Hohes Venn" kommt aus dem Lateinischen. Das Wort "fagna" hat die Bedeutung Sumpf oder Morast. Daraus
haben sich im europäischen Sprachraum im Laufe der Jahrhunderte
Bezeichnungen wie Venn, Fehn, Veen, Fagne oder Fango entwickelt. Nach dem ersten Frost leuchtet das Pfeifengras rostorange, bevor im Winter die bizarren Silhouetten der knorrigen Moorbirken dem Venn eine unheimliche schaurige Stimmung verleihen. Weißliche Schaumkronen in den Vennbächen deuten nicht etwa auf Wasserverschmutzung hin, sondern sind ein Zeichen dafür, dass sich im Wasser Stoffe aus lehmigem Untergrund und torfigem Boden miteinander vermischen. Manchmal sind Bachabschnitte auch rötlich gefärbt, ein Hinweis auf stark eisenhaltige, kohlensaure Quellen.
Der Wald Der ursprüngliche Wald - Buchen und Eichen mit Birken - wurde im Laufe der Jahrhunderte durch Feuer, übermäßiges Abholzen, das Beweiden und die landwirtschaftliche Nutzung zerstört. Die Fichte wurde in jüngerer Zeit eingeführt ; sie liefert Qualitätsholz für Sägewerke sowie für die Papier- und Spanplattenindustrie. Zwanzig örtliche Sägewerke verarbeiten jährlich eine halbe Million m3 Holz. Fichten und andere Nadelhölzer bedecken 90 % der bewaldeten Flächen im Hohen Venn. Auf der übrigen Fläche finden wir Buchen und andere Laubholzarten. Der heutige Trend ist auf das Aufforsten mit Laubhölzern und die ökologische Bewirtschaftung der Anpflanzungen ausgerichtet. Deshalb werden starke Durchforstungen vorgenommen ; diese kommen Fauna und Flora zugute und fördern die Wiederherstellung des Bodens. Die Tierwelt Großwild (Hirsch, Reh und Wildschwein) ist im gesamten Gebiet verbreitet. Der Bestand wird auf 1.200 Hirsche, beinahe doppelt so viele Rehe und etwa tausend Wildschweine geschätzt. Andere geschützte Arten, wie Birkhuhn, Marder und Wildkatze, sowie zahleiche spezifische Vogel- und Insektenarten findet man vor. Die Pflanzenwelt Es finden sich vor allem typische Heidepflanzen wie Besen- und Glockenheide, aber auch eine zum Teil alpine beziehungsweise boreale Flora, wie das Gefleckte Knabenkraut, Lungen-Enzian, Sonnentau, Moosbeere, Wollgras. Da die Beweidung in den letzten Jahrzehnten untersagt war, verbreiten sich immer mehr buschige Sträucher und das Pfeifengras. Südlich des Hohen Venns, im Nationalpark Eifel, befinden sich ausgedehnte Wild-Narzissen-Wiesen, die in dieser Ausprägung einzigartig in Deutschland sind. Das Wasser Alle Wasserläufe der Region entspringen im Hohen Venn. Es handelt sich hier um Wildbäche, deren Lauf durch fünf Talsperren reguliert wird. Diese versorgen über eine Million Einwohner mit Trinkwasser. Geologie Der Bereich des Hohen Venn wird geologisch dem Massiv von Stavelot zugeordnet. Der von Südwest nach Nordost streichende flache Höhenrücken des Hohen Venns besteht im Zentrum aus kambrischen Schichten (Revin, vor ca. 500 Millionen Jahren). Das oberste Revin besteht aus dünnblättrigen Schiefern, die zu einem nahezu wasserundurchlässigen, kalkfreien Boden verwittern. Diese Verwitterungsprodukte füllen flache Senken aus und bilden den Untergrund für Moore, die sich aufgrund der positiven Wasserbilanz (das heißt, der Wasserabfluss ist geringer als der Wassereintrag durch Regen) und der niedrigen Jahresdurchschnittstemperaturen nach der letzten Eiszeit gebildet haben. Die tieferen Revinschichten sind reich an quarzitischen Sandsteinen. Sie treten im Zentralgebiet des Venns als so genannte "Vennwacken" häufig zu Tage. Die Erhebungen des Venns: Botrange, Pannensterz, Richelsley, Stehling, Kaiser Karls Bettstatt, Hoscheit und Langschoss sind Härtlingen, die im wesentlichen aus diesen quarzitischen Sandsteinen bestehen. Die höchste Erhebung ist Botrange, 694 Meter.
Wandertipps: Karten und Naturführungen: Tel. 0049/2472/80480 Das Hohe Venn gehört zu den schönsten und zu den ältesten Naturräumen Europas. Vor mehr als 7 000 Jahren begann die Entstehung dieses Hochmoors. Eine urwüchsige Landschaft, in der viele seltene Tiere und Pflanzen leben. Auf den für das Hohe Venn typischen Holzstegen können Wanderer das Gebiet durchstreifen. Und dabei erleben, wie abwechslungsreich die Landschaft in Belgiens größtem Naturschutzgebiet ist. Idealer Ausgangspunkt für Wanderungen ist das Naturparkzentrum Botrange, nur wenige Kilometer hinter Eupen. Hier bekommt man - auch auf Deutsch - Infos und Tipps für Ausflüge ins Venn. Welche Tiere und Pflanzen im Hohen Venn leben, können Besucher auch im Naturparkzentrum erfahren. In wechselnden Ausstellungen wird die vielfältige Flora und Fauna des Hochmoors gezeigt.
Zurzeit
gibt es vor allem für Kinder Wissenswertes über den Fuchs
und den Raben zu lernen. Im Hohen Venn werden auch geführte Wanderungen angeboten. Die dauern zwischen drei und sechs Stunden und führen auch in Zonen, die für den einzelnen Wanderer gesperrt sind. Wer das Venn auf eigene Faust erkunden will, für den bietet sich einer von insgesamt drei Lehrpfaden an. Die Stege im Poleûr-Venn sind so breit, dass man hier auch mit ganz kleinen Kindern spazieren gehen kann. Wanderer sollten auf jeden Fall aber eine Karte mitnehmen. Denn das Hochmoor ist so weitläufig, dass man sich hier auch verlaufen kann. Und noch etwas sollten Ausflügler nicht vergessen. Es lohnt sich immer, einen Schirm mitzunehmen. Denn im Hohen Venn regnet es besonders viel. Aber davon lebt das Moor ja schließlich. Denn erst die großen Mengen Niederschlag haben das Venn zu dem gemacht, was es heute ist. Und diese Landschaft hat bei jedem Wetter und zu jeder Jahreszeit ihren ganz eigenen Reiz. Im
Winter informiert ein sogenanntes Schnee-Telefon über die Schneelage
der einzelnen Wintersportzentren. Was ein Wanderer im Venn wissen sollte:
Das Venn ist in 4 Schutzzonen geteilt. Sperrungen Verbote:
das Mitführen von Hunden in den Schutzgebieten
Belgien: Wandern und Jagd im Einklang Die
Ostkantone sind als hervorragendes Wandergebiet bekannt und möchten
dafür Sorge tragen, dass im Herbst und Winter die Sicherheit der
Wanderer gewährleistet wird.
Die Hauptjagdzeit im Herbst erstreckt sich vom 1. Oktober bis zum 31. Dezember. Im Januar können lediglich noch einige Treibjagden auf Wildschweine stattfinden. Zur Sicherheit der Gäste sind die
Jäger dazu
verpflichtet bei Treibjagden auf Reh- und Rotwild Verbotsschilder an
den Waldeingängen anzubringen und die Daten spätestens eine
Woche vor Beginn der Jagd, dem verantwortlichen Forstamt mitzuteilen.
Treibjagden auf Wildschweine müssen aber manchmal am Tag selbst
geplant werden.
Zur eigenen Sicherheit ist es absolut
erforderlich, dass die Wanderer diese Sperrschilder berücksichtigen
und im Falle von Treibjagd auf andere Waldgebiete ausweichen. Generell
kann festgehalten werden, dass an Sonn- und Feiertagen wenige Treibjagden
stattfinden.
Da die Ansitzjagd in Ostbelgien die verbreiteteste
Jagdart ist, werden die hiesigen Wälder an wenigen Tagen gesperrt.
Die Ansitzjagd findet in der Regel abseits der Wanderwege statt.
Auf jeden Fall sollte man aber nie die Waldwege und offiziell ausgeschilderten Wanderwege und -pfade verlassen. In den meisten Waldgebieten gibt es keine zeitliche Begrenzung für das Betreten des Waldes. Forstämter: Büllingen, St.
Vither Str. 1, 4760 Büllingen,
Tel.: +32 (0)80/64 72 70
Elsenborn, Unter Linden 5, 4750 Elsenborn,
Tel.: +32 (0)80/44 66 88
Eupen I, Haasstr. 7, 4700 Eupen,
Tel.: +32 (0)87/85 90 20 Eupen 2, Haasstr. 7, 4700 Eupen, Tel.: + 32 (0)87/85 90 30 Malmedy, Avenue Monbijou 8, 4960 Malmedy, Tel.: +32 (0)80/79 90 40 80 St. Vith, Klosterstr. 32, 4780 St.Vith, Tel.: +32(0)80/228056 aus
Verkehrsamt der Ostkantone
Die
Folgen eines Feuers Feuer: Gefahr für den Birkhahn Wieder einmal hat es im Hohen Venn gebrannt. Jedoch sind im Hohen Venn, anders als in südländischen Regionen, die Sommerfeuer wenig häufig. Während des Sommers ist das Pfeiffengras (Molinia caerulea), die großen Grasbüsche, die das Aussehen der Venn-Landschaft beherrschen, frisch und grün. Dagegen beginnen sie von Anfang September an auszutrocknen und zu welken. Man muß nun bis in die zweite Maihälfte warten, um die neuen Blätter zu sehen. So
ist hier während der schönen Herbst- und Frühlingstage,
während die torfhaltige Hochebene von totem und trockenen
Pfeiffengras bedeckt ist, die Brandgefahr am Höchsten. Nützliche
Links und Belgische Natur- und Vogelschutz Behörde Wissenschaftliche Station des Hohen Venns Verkehrsamt der Ostkantone St.-Vith Die rollende Waldschule Die
"Rollende Waldschule" richtet ihr Programm an Gruppen.
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