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aber immer noch interessant.
Spa-Francorchamps
F1
Belgian Grand Prix Spa-Francorchamps
Die
schönste Rennstrecke der Welt:
Spa-Francorchamps
(Ton:
Michael Schumacher, Testfahrt in Spa-Francorchamps)
Die
wohl bei den Fahrern beliebteste Rennstrecke im Kalender ist Spa-Francorchamps.
Die belgische Rennstrecke - nur eine gute Stunde von der Heimat der
Schumacher-Brüder entfernt südlich von Aachen an der belgischen
Grenze gelegen - ist ein Kurs der "alten Garde". Ihre aufregende
Kombination aus schnellen Kurven, Bergab- und Bergaufstücken
sowie die traumhafte Lage inmitten der Ardennen macht das besondere
Flair der Rennstrecke aus.
Mit einer Länge von 6,973 Kilometern ist Spa-Francorchamps der
längste Kurs im Rennkalender. Neben Monaco gehört der belgische
Ardennenkurs zu den ausgesprochenen Fahrerstrecken. Gerade die herausfordernden
Kurvenkombinationen trennen in Belgien die Spreu vom Weizen. Richtig
aufregend wird es in Spa, wenn der typische Ardennen-Regen niedergeht.
Ein ganzes Wochenende ohne einen einzigen Regentropfen hat auf dem
Kurs wirklich Seltenheitswert. Da die Strecke mitten in einer Berglandschaft
liegt, kann es vorkommen, dass ein Teil der Piste nass ist, der andere
hingegen die Piloten mit Sonnenschein verwöhnt.
Einige
Fahrer halten die Strecke für nicht mehr zeitgemäß.
Als atemberaubend gelten vor allem zwei Kurven. Zum einen zählt
dazu die 'Eau Rouge', eine Senke, die mit rund 300 km/h angefahren
wird. Wenn die Fahrer einlenken müssen, führt die Strecke
steil nach oben, was die Autos leicht werden lässt. Oft beschreiben
die Piloten das Gefühl, mit 4g in die Sitze gedrückt zu
werden, mit Achterbahnfahren. Bekannt ist auch die 'Blanchimont',
eine 300-km/h-Linkskurve, an deren Stelle man wegen mangelnder Auslaufzonen
besser nicht abfliegen sollte.
Hajo
D.
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Spa-Franchorchamps,
Belgium Date 5 - 7 September 2008
Lap distance 6.973 m
Laps 44
Race Distance 306.812 km
Track Record 1:45.108 K. Raikkonen (McLaren), 2004
Formula
1
Belgian
GP Spa-Francorchamps
1998:
Ferrari-Pilot Michael Schumacher und McLaren-Mann David Coulthard
mit legendären
Auffahrunfall.
Hajos
Boxenrundgang hören:
Spa
Freitag
09. Sept.
Liuzzi
crasht bei strömendem Regen
Michael Schumacher hoffte schon im Vorfeld des Rennwochenendes
auf Regen - und sein Flehen wurde im zweiten Training erhört.
Ob der Noch-Weltmeister allerdings soviel Wasser wollte? Es goss in
Strömen, und so hielten sich die Teams mit Fahraktivitäten
zurück. Zum Leidwesen der Fans, die sich trotz des Regens an
die Strecke verirrten. Vitantonio
Liuzzi wagte sich dann als erster Fahrer auf die nasse Piste. Der
Italiener wurde für seinen Tatendrang allerdings nicht belohnt.
Im Gegenteil, Liuzzi flog mit Tempo 208 von der Strecke, schlug mit
seinem Red Bull Racing in die Leitplanke ein, blieb aber unverletzt.
Aquaplaning, da helfen auch die besten Reifen nichts.
Runden
drehen macht keinen Sinn
Der Crash von Liuzzi führte zu einer kurzen Unterbrechung des
freien Trainings. Die Streckenposten mussten sicherstellen, dass die
Leitplanken keinen größeren Schaden davongetragen haben.
Ein solcher könnte bei einem eventuellen neuerlichen Crash zum
Bruch führen. Beim Restart des Trainings unter miserablen Bedingungen
war es ausgerechnet Fernando Alonso, der mit seinem Renault zu einer
schwimmenden Runde ansetzte - und es bei eben dieser einen Runde beließ.
Im gesamten Fahrerlager war man sich einig: Runden drehen macht hier
keinen Sinn!
"Mit
900 PS zu surfen ist nicht empfehlenswert"
"An ein Rausfahren war sicher nicht zu denken", sagte Alexander
Wurz. "Es ist ein bisschen halbfad, da herumzustehen und nicht
zu fahren, aber es war einfach viel zu viel Wasser. Keine Chance.
Mit einem Formel-1-Auto mit 900 PS surfen zu gehen, ist nicht empfehlenswert!"
Licht
und Schatten bei McLaren-Mercedes
Juan Pablo Montoya musste nur eine Woche nach seinem Sieg in Monza
das erste Training in Spa ausfallen lassen. Seine Mechaniker hatten
kurz vor dem Start ein Problem am Motor festgestellt. Glück im
Unglück für den Kolumbianer: Wäre Montoya mit seinem
Silberpfeil bereits auf der Strecke gewesen, hätte ihn der Motorwechsel
zehn Startplätze gekostet - wie es Kimi Räikkönen in
der laufenden Saison schon drei Mal passierte. Für den lief es
am Vormittag allerdings deutlich besser. Der Finne ging zwar erst
5 Minuten vor Ende der ersten Trainingssession auf die Strecke, dennoch
reichte es für die erste Bestzeit in Spa.
Alonso
bleibt in der Box, Schumacher auf Platz acht
Während Alexander Wurz die starke Performance des Icemans mit
seinem zweiten Platz unterstreichen konnte, begnügte sich WM-Leader
Fernando Alonso mit der Beobachtung des Geschehens. Der Spanier blieb
samt seinem Renault in der Box, ließ seinen Teamkollegen Giancarlo
Fisichella die Arbeit verrichten. Michael Schumacher belegt im Ferrari
nur Platz acht vor seinem Bruder Ralf (Toyota).
Bericht aus t-online
Fotos:
Freitag, den 09. Sept.
Sonntag
11. Sept.
Das
Rennen
Regen
am Vormittag sorgt für nassen Asphalt
Es hatte am Vormittag ordentlich geregnet, so dass die Zuschauer schon
in den Rahmenprogramm-Rennen einiges an Aktion geboten bekamen. Zwar
legte sich der Niederschlag noch vor dem Hauptrennen, die Strecke
war aber noch nass und rutschig, als Schumacher und Co. auf Punktejagd
gingen. Über dem legendären Rundkurs hingen dunkle Wolken,
und jedes Team hatte andere Wettervorhersagen im Ärmel.
Schwerer
Crash von Giancarlo Fisichella
Das Rennen drohte recht schnell zu einem langweiligen Akt zu verkommen.
Das Silberpfeil-Duo setzte sich an der Spitze
ab, Alonso blieb auf Sicherheitskurs hinter Jarno Trulli. Zehn Runden
lang war nichts passiert, als Giancarlo Fisichella die Fans aus
ihren Gedanken riss. Der Italiener touchierte ausgangs der Eau Rouge
die Randsteine und flog mit Tempo 280 von der Strecke. Der Einschlag
war heftig, der Renault zerfiel in seine Einzelteile. Fisichella
konnte aber unverletzt aussteigen. Das Safety Car wurde auf die
Strecke geschickt - und plötzlich kam Bewegung ins Geschehen.
Nahezu das komplette Fahrerfeld ging zum Service. Das Klassement
wurde dadurch völlig durcheinander gewürfelt.
Doppelabflug
von Schumacher und Sato
Kurz
nach dem Restart gleich der nächste Unfall: Takuma Sato fährt
am Ende der Start- und Zielgeraden Michael Schumacher ins Heck. Beim
Noch-Weltmeister bricht die hintere linke Radaufhängung, beide
Fahrer drehen sich von der Strecke - Aus! Schumacher stieg aus seinem
F2005 und gab dem Japaner noch
den einen oder anderen
lieben Spruch mit auf den Weg. Was genau das
war, wollte er aber nicht verraten. "Lass mal lieber, es schauen
ja auch noch Kinder zu", sagte Schumacher im "Premiere"-Interview.
Ralf
Schumacher und die Trockenreifen
Als sich das Chaos gelegt hatte, fand sich Ralf Schumacher plötzlich
in der Rolle des Montoya-Jägers wieder.Die Safety-Car-Phase spülte
den Toyota-Piloten auf Platz zwei nach vorne - und dort machte er
gehörigen Druck auf den Kolumbianer. Den Weg vorbei fand Schumacher
aber nicht, dafür war der McLaren-Mercedes einfach zu stark.
Beim zweiten Boxenstopp setzte man bei Toyota voll auf Risiko. Ralf
Schumacher bekam Trockenreifen - und rutschte gleich auf seiner ersten
Runde quer durchs Grün. Schumacher ging direkt zurück in
die Box und holte sich wieder Intermediates. Beim Skifahren nennt
man das wohl verwachst.
Geschicktes
Überholmanöver bei Silber
Durch den Toyota-Faux-Pas war an der Spitze wieder alles beim alten:
Montoya vor Räikkönen, dahinter WM-Leader Alonso. Es kam
dann, wie es kommen musste: Montoya nahm in Führung liegend
Geschwindigkeit raus, brachte seinen Teamkollegen damit schnell
in Schlagdistanz. Montoya wurde dann zum zweiten Stopp in die Box
geordert, machte den Weg für Räikkönens Sieg frei.
Kurz vor Ende des Rennens dann aber doch noch der silberne Schock.
Bei einem Unfall mit Antonio Pizzonia fiel Montoya aus. Nichts war
es mit dem angestrebten Doppelsieg. Alonso blieb ganz cool, fuhr
den zweiten Platz ohne Schwierigkeiten nach Hause.
Räikkönen
verkürzt auf 25 Punkte
Mit seinem Sieg in Spa verkürzt Räikkönen den Rückstand
auf Alonso auf 25 Punkte. Damit ist in den verbleibenden drei Rennen
in Brasilien, Japan und China zwar rein rechnerisch noch alles möglich,
doch Alonso hält weiterhin alle Trümpfe in der Hand.